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„Die EM in Düsseldorf wird ein Highlight“

Beachvolleyballerin Cinja Tillmann im Interview

Cinja Tillmann jubelt bei der DM. Foto: GBT / Justus Stegemann

von Jan Wochner

Es war ein Hammerjahr für Beachvolleyballerin Cinja Tillmann. Erstmals schlug sie bei Olympischen Spielen auf. Nach dem bitteren, weil knappen Achtelfinalaus, war die Enttäuschung groß. Doch gemeinsam mit ihrer Partnerin Svenja Müller kam die Athletin aus dem Team Düsseldorf groß zurück. 

In den Niederlanden gewann sie den Europameistertitel, kurz später auch noch die Deutsche Meisterschaft. Jetzt genießt sie die Off-Season und natürlich richtet sich der Blick schon auf den kommenden Sommer, in dem die EM in ihrer sportlichen Heimat stattfindet. Dann nämlich dürfen Müller/Tillmann ihren Titel bei der Europameisterschaft 2025 in Düsseldorf verteidigen. 

Wir haben Cinja Tillmann im Düsseldorfer Rathaus zum Gespräch getroffen. Dort ist sie vom Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller diese Woche für ihre sportlichen Erfolge geehrt worden. Tillmann trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein und stand uns im Anschluss für ein Gespräch zur Verfügung.

Cinja, nach dem vollgepackten Sommer – wie urlaubsreif warst du? Und hast du mittlerweile Urlaub machen können?

Cinja Tillmann: Ich war total urlaubsreif. Bei den Deutschen Meisterschaften in Timmendorf haben Svenja und ich schon nur noch gesagt, alles auf das eine und letzte Spiel fokussieren und dann vom Court und abschalten. Ich war einfach froh mal etwas anderes machen zu können nach den Olympischen Spielen, der EM, dem Elite16 in Hamburg und der DM. Das alles in wenigen Wochen…

Und du bist dann auch in den Urlaub gefahren?

Tillmann: Ja, ich war drei Wochen in Thailand, bin dort durch die Gegend gereist und jetzt sehr erholt. Das hat mir richtig gut getan. 

Hast du schon mal darüber nachgedacht, was da alles dieses Jahr mit euch geschehen ist? Konnte das alles sacken?

Tillmann: Also wir haben noch nicht im Team bilanziert, analysiert und Schlüsse gezogen für die nächste Saison. Das kommt noch. Aber natürlich hat jeder für sich das sacken lassen und ich denke, wir können sehr zufrieden und stolz sein, was wir die letzten drei Wochen noch gespielt haben. 

Die letzten drei Wochen? Der Sommer ging ja deutlich länger…

Tillmann: Bei den Olympischen Spielen haben wir im Tiebreak im Achtelfinale mit 16:18 verloren, hatten Matchbälle und waren ganz nah dran am Viertelfinaleinzug. Im übrigen gegen das Duo, das wir dann im Viertelfinale bei der EM ganz knapp geschlagen haben. Mit denen waren es immer Duelle auf Augenhöhe. Und klar waren wir traurig, dass es dann ausgerechnet beim größten Turnier, das man spielen kann, nicht ganz funktioniert hat. Aber so ist Beachvolleyball: Manchmal entscheidet eine halbe oder eine Minute, ob man überglücklich weiter ist oder enttäuscht und traurig nach Hause fährt.

Aber allein die Teilnahme an den Olympischen Spielen allein ist ja schon eine irre Sache. Kannst du das trotz des bitteren Aus wertschätzen rückblickend?

Tillmann: Wir haben ja trotzdem eine super Leistung gezeigt. Der Veranstaltungsort direkt vor dem Eifelturm war ja spektakulär und das konnten wir auch genießen. Das werden wir immer bei uns haben und können das deshalb natürlich auch wertschätzen. Das war ein tolles Event. 

Svenja Müller und Cinja Tillmann im Jubelrausch nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Foto: Justus Stegemann

Svenja und du, ihr spielt jetzt schon drei Jahre zusammen. Auch sie hat eine Düsseldorfer Vergangenheit, ist hier zum Profi gereift. Du startest für das Team Düsseldorf. Wie eng seid ihr zwei eigentlich?

Tillmann: Also, das ist schon viel mehr als nur eine berufliche Bindung, die es natürlich auch ist. Wir verbringen mehr Nächte miteinander als mit unseren Partnern, weil wir uns das Hotelzimmer auf Reisen immer teilen. Wir verstehen uns richtig gut und das trotz des Altersunterschieds von rund zehn Jahren. Wenn man uns so kennenlernen würde, würden das vielleicht viele gar nicht denken bei dem Altersunterschied…

Jetzt steigt kommendes Jahr die Europameisterschaft, bei der ihr als Titelverteidiger startet, ausgerechnet hier in Düsseldorf. Was macht das mit dir?

Tillmann: Die EM in Düsseldorf wird ein absolutes Highlight der nächsten Saison. Natürlich auch die WM in Australien zum Ende des Jahres. Auch das Elite16 in Hamburg ist ein Turnier auf das wir uns freuen. Aber natürlich blicken wir ganz besonders auf die EM nächstes Jahr. In der Heimat zu spielen und den Titel verteidigen zu dürfen, das wird etwas ganz Besonderes.

Svenja und du, ihr seid noch nicht fertig…

Tillmann: Wir beide haben einen ständigen Trieb, uns zu verbessern. Und für uns ist das die beste Motivation, immer weiter zu machen. Unser Hunger nach Erfolgen lässt sich nicht so schnell stillen…

Vielen Dank für das Gespräch, Cinja. 

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