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Bergmann: Wir wollen uns belohnen

Um aufzusteigen, muss der DSD in Gladbach gewinnen

Tobias Bergmann fieberte mit. Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

INTERVIEW: Das Herren-Hockey-Team des Deutschen Sportklubs Düsseldorf hat eine gute Saison in der 2. Bundesliga in der Halle gespielt. Zwei harte Brocken gilt es noch aus dem Weg zu räumen. Dann könnte der Aufstieg in die Bundesliga geschafft sein. Leicht wird es nicht, und es kommt auf jedes Tor an, wie es uns DSD-Trainer Tobias Bergmann im Interview erklärt hat.  

Herr Bergmann: Es kommt ein spannendes und vielleicht entscheidendes Wochenende auf Sie und Ihre Mannschaft zu. Wir gut ist der DSD gerüstet und wie bereitet sich die Mannschaft auf das vermeintliche „Endspiel“ beim Gladbacher HTC am Sonntag vor?
Tobias Bergmann: Wir haben in den vergangenen Wochen sehr viel nur auf uns geschaut. Wir haben sind auf Gegner getroffen, gegen die alles in unserer Hand lag, ob wir erfolgreich sind. Auf der Verbesserung unseres Spiels lag der Fokus. Wir werden uns nun mehr mit dem Gegner beschäftigen. Die besondere Situation für den GHTC ist, dass diese Mannschaft im neuen Jahr wegen zwei Absagen noch keine Spielpraxis erwerben konnte. Das Hinspiel werden wir auch noch einmal analysieren, was gut und nicht so besonders gut bei der knappen Niederlage war. Ein gutes Training und Corona-Tests ohne positive Ergebnisse helfen uns ebenfalls. Felix Deich wird nach der Quarantäne nicht spielen, Daniele Cioli ist hingegen wieder einsatzfähig.

Ist es ein Vorteil für den DSD, dass der Gegner in diesem Jahr noch nicht gespielt hat?
Bergmann: Die Gladbacher spielen am Samstag gegen Schwarz-Weiß Köln, ein Team, das mit Gladbach und uns auf Augenhöhe ist. Dies als Nachteil für uns auszulegen, dazu müsste ich schon viel Fantasie haben. Sie haben ein dann Spiel in den Knochen, und dass ohne vorherige Wettkampfpraxis. Aber der GHTC hat bisher alles gewonnen, will unbedingt aufsteigen und hat auch das Selbstvertrauen. Wir haben bisher gegen Teams gespielt, die ein anderes Tempo und ein andere Athletik hatten, als das, was am Sonntag auf uns zukommt.

Tobias Bergmann weist seine Spieler ein. Foto: Kenny Beele

Gab es eine besondere Vorbereitung Ihrer Mannschaft auf dieses Spiel?
Bergmann: Wir haben überlegt, was wir machen. Wir testen uns an jedem Trainingstag unmittelbar vor den Einheiten. Wir haben uns dazu entschieden, beim normalen Rhythmus zu bleiben. Wir wollten nichts besonders Verrücktes auspacken, auch weil mein Ziel war, eine gewisse Konstanz in diese Mannschaft hineinzubringen. Das haben wir über die Saison geschafft und verfügen über das Rüstzeug für dieses besondere Spiel. Daher wollten wir den normalen Rhythmus beibehalten, weil uns das gutgetan hat. Wir geben nur dem Gegner etwas mehr Aufmerksamkeit mit der Video-Analyse. Wir tun gut daran, uns auf unsere Stärken zu konzentrieren und an unserer Einstellung und Intensität festzuhalten. Mit Holger Muth werde ich mir das Gladbacher Spiel gegen Köln anschauen. Zu unserem Spiel dürfen nur 40 Zuschauer aus Düsseldorf mitkommen.

Was macht Ihre Mannschaft in dieser Hallenrunde so stark?
Bergmann: Das Ganze ist derzeit so ein wenig das Highlight in dieser Corona-Zeit, weil für uns der Sport derzeit ganz normal läuft. Der Teamspirit ist sehr gut, alle sind fokussiert und die Jungs wollen beweisen, wie gut sie sind. Sie wollen wissen, wo sie stehen und ob sie schon bereit sind für höhere Aufgaben. Die Jungs brennen darauf, diese Chance zu nutzen.

Falls der Sieg geschafft wird, reicht das Torverhältnis dann auch aus? Vorausgesetzt, der DSD gewinnt auch gegen SW Köln?
Bergmann: Ich sehe die ganze Tabellensituation etwas differenzierter. Ich höre immer etwas von einem Aufstiegs-Endspiel. Wir spielen auch noch gegen Köln, und die sind mindestens so gut wie Gladbach und wir. Das sind zwei Fifty-Fifty-Spiele. Wenn wir beide gewinnen sollten, haben wir eine gute Quote. Das Torverhältnis spielt da für mich eine untergeordnete Rolle. Ich habe tatsächlich am Mittwoch erstmals gerechnet, wo wir stehen. Da beide Kontrahenten aber noch zwei Spiele gegen die Gegner im unteren Bereich der Tabelle haben, ist das schwer vorherzusagen. Mein Credo: Tu das, was du selbst beeinflussen kannst. Es ist nicht alles in unserem Machtbereich. Torverhältnis ist schön und gut, aber wenn wir das Spiel am Sonntag nicht gewinnen, müssen wir darüber nicht nachdenken. Da schauen wir dann nach dem letzten Spiel drauf.

Wäre es für Ihre junge Mannschaft ein Riesen-Rückschlag, wenn der Aufstieg nicht gelingt?
Bergmann: Davon zu reden, dass dann alles trotzdem super wäre, und wir die Saison feiern würden, wäre gelogen. Mein Weg beim DSD ist, die Mannschaft kontinuierlich zu verbessern und dann auch den Aufstieg zu schaffen, wenn man bereit dazu ist. Ich glaube, wir haben auch im Vergleich zu Konkurrenz das Potenzial für die Bundesliga. Ich sehe es aber nicht als Katastrophe, wenn wir es nicht schaffen und dann im nächsten Jahr wieder angreifen. Dass wir in den nächsten zwei Jahren in der Halle aufsteigen wollen, ist ein ganz klares Ziel, darüber muss man nicht diskutieren. Aber es steht nicht auf der Agenda, dass wir unbedingt hoch müssen. Auf dem Feld sind wir in den vergangenen Jahren in einem normalen Maß besser geworden als im Vorjahr. Wir sind auch in der Halle keine Fahrstuhlmannschaft mehr. Wir würden den Aufstieg aber auch jetzt gerne feiern.

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