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Fortunas Weg zurück zur Normalität

Das Team von Daniel Thioune ist in die Vorbereitung gestartet

Foto: Moritz Müller

von Norbert Krings

„Wir richten nun den Blick nur nach vorne.“ Mit diesen Worten hat Daniel Thioune seinen Spielern erklärt, dass die Erfahrungen des verlorenen Saisonfinales zwar wichtig sind, aber die Enttäuschung allein nicht mehr den weiteren Weg der Fortuna beeinflussen darf. Fortunas Cheftrainer hat sich über die Aufmunterung und den Zuspruch, die ihn und seine Mannschaft nach dem verlorenen Relegationsspiel erreicht haben, sehr gefreut und haben ihm bewiesen, dass alle bei Fortuna mitanpacken möchten, um ein neues, erfolgreiches Kapitel in der Vereinsgeschichte zu schreiben.

Mit einem neuen, frischen Outfit gingen die Spieler auf den Platz, um in ihr erstes offizielles Training zu absolvieren. Die roten Trainingsleibchen hatten einen orangen „Anstrich“, der ebenso wie die neuen in weiß und hellblau gehaltenen Spielbälle des Liga-Ausrüsters auch deutlich machten, dass sich etwas verändert hat gegenüber dem Vorjahr. Bis auf die Nationalspieler, die noch eine Woche länger Pause haben und den weiterhin in der Reha schuftenden Jamil Siebert – nach seinem Sehnenriss im Oberschenkel – waren alle Spieler an Bord und durften direkt knappe zwei Stunden arbeiten.

Heute ist bereits ein spannender Tag für die Fortunen, die als letztes Team der 2. Bundesliga ins Training eingestiegen ist. Am Mittag wird der neue Spielplan vorgestellt. Einen Wunschgegner hat Daniel Thioune übrigens für den Saisonauftakt nicht. Der Chefcoach würde sich aber „reflexartig“ über ein Heimspiel zum Auftakt freuen – was ihm im Pokal seit dem Beginn seiner Tätigkeit in Düsseldorf noch nicht beschieden war.

Erstes Testspiel findet bereits am Sonntag in Neuss statt

Thioune hatte selbst eine lange Zeit fern von der Heimat Urlaub gemacht und war erst kurz vor dem von ihm besuchten Europameisterschaftsspiel in Düsseldorf zwischen Frankreich gegen Belgien an den Ort seiner Arbeitsstelle wieder zurückgekehrt. Besonders begeistert hatte ihn dieses Spiel allerdings nicht und er hatte sich bereits vorgestellt, dass die MERKUR SPIEL-ARENA bald wieder die stimmungsvolle Heimspielstätte der Fortuna sein wird. „Das war so der letzte Auslöser dafür, dass ich große Lust habe, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte er dann im ersten Interview der neuen Saison. „Die Zeit des Verschnaufens und der Verarbeitung aller Geschehnisse hatte die richtige Dauer. Das haben mir auch die Spieler bestätigt, die ebenfalls wieder darauf gebrannt haben, auf dem Platz wieder aktiv zu werden.“

Bereits am Sonntag (15.30 Uhr) steht der erste Test auf dem Programm. Bei der Holzheimer SG, einem Verein, der das Gewinnspiel für eine Test-Begegnung mit dem Zweitligisten für sich entschieden hatte und damit alle damit verbundenen Einnahmen behalten darf, geht es auf der Anlage von Rheinkraft Neuss (Jean-Pullen-Weg) los. Mit dabei werden auch Noah Mbamba (Leverkusen), Tim Rossmann (Karlsruhe) sowie Danny Schmidt (Mainz II) sein, die im Training munter mitmischten und offensichtlich gut von ihren neuen Mannschaftskollegen aufgenommen worden waren. Inzwischen sind auch weitere Testspiel-Termine einschließlich eines Turniers in Offenbach bekannt gegeben worden. Am Freitag, 12. Juli, treffen die Fortunen auf den ungarischen Zweitligisten Diósgyőri VTK. Danach steht ebenfalls bereits im Trainingslager in Oberösterreich Galatasaray Istanbul dem Thioune-Team gegenüber. Dieses Spiel findet am Montag, 15. Juli, ab 19:30 Uhr, in Linz statt. Die Saison-Generalprobe führt die Fortuna dann bekanntlich am 27. Juli zu einem englischen Erstliga-Aufsteiger. Fortuna ist bekanntlich mit Ipswich Town freundschaftlich verbunden.

„Meine Mannschaft hat in der vergangenen Saison Unglaubliches geleistet“

Die Frage, ob die Enttäuschung wirklich aus den Köpfen des Trainers und der Spieler endgültig heraus sei, beantwortete der Trainer damit, dass es zwar keine gute Erfahrung gewesen sei, sie aber doch ihn selbst und die Mannschaft in einem „sehr verletzlichen Moment“ noch enger zusammengebracht habe. „Die Wunde ist verheilt, aber die Narbe wird mich immer an diese Momente erinnern, die mich stärker machen und mich mit dem Team verbinden. Jeder Tag des Abstands hat mehr gebracht als der vorhergehende.“ Aber jetzt sei einfach wieder Zeit, auf den Platz zu gehen. „Und darauf habe ich unglaublich Bock“, meinte Thioune, der sich auf dem Weg sieht, sich weiterzuentwickeln. „Ich freue mich darauf, mit meiner Mannschaft zu arbeiten, die Unglaubliches in der vergangenen Saison geleistet hat.“

Sein Team geht mit einem fast unveränderten Kader in die Vorbereitung, so dass die meisten Abläufe den Spielern genau bekannt sind. „Es hilft, dass sich die Mannschaft nicht grundlegend verändert hat, die Jungs wissen einfach, wie ich ticke und was ich erwarte“, sagte Thioune. „So können die bewährten Kräfte auch den neuen, jungen Spielern etwas von dem vermitteln, was uns stark gemacht hat.“ Das sei so eine runde Angelegenheit, weil auch „interne Zugänge“ zum ersten Mal eine ganze Vorbereitung mitmachen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Dennis Jastrzembski, der im vergangenen Jahr erst nach Saisonbeginn zum Kader gestoßen ist, Karim Affo, der aus der U19 kommt und einen Profi-Vertrag erhalten hat sowie King Manu, der wegen kleinerer Blessuren längere Ausfallzeiten im vergangenen Spieljahr hatte.

Auf der Torhüter-Position fehlen natürlich noch zwei neue Spieler, die das Torwart-Team ergänzen sollen. Im Trainingslager werden entweder die neuen jetzt noch nicht bekannten Spieler auf dieser Position bereits dabei sein oder drei Keeper aus der U23 und U19 den Kader dann zeitweise ergänzen. Auf der Position des Mittelstürmers erwartet Fortunas Chefcoach noch Verstärkung, das sei die Priorität bei der Spielersuche. Für die Außenverteidiger-Position sieht Thioune keinen ganz dringenden Bedarf. „Ich plane mit den Spielern, die da sind, auch wenn wir uns auch auf dem Markt weiter umschauen“, sagte er und fühlt sein Team sehr gut aufgestellt und nicht getrieben.

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