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Die Startelf der Fortuna in Darmstadt

Daniel Thioune hält zunächst an den alten "Zöpfen" fest

Foto: Imago

von Norbert Krings

Das erste Spiel der neuen Saison ist für Fortuna Düsseldorf unglaublich wichtig. Eine Niederlage beim Bundesliga-Absteiger in Darmstadt am Sonntag kommender Woche würde die Enttäuschung der Relegation wieder aufleben lassen. Ein dreifacher Punktgewinn hingegen wäre ein idealer Start mit der Hoffnung, noch erfolgreicher als in der vergangenen Spielzeit sein zu können. Daher wird der Trainer vor allem auf die bewährten Kräfte setzen, um das Risiko zu minimieren, dass neu verpflichtete Spieler vielleicht noch nicht alle taktischen Hinweise und Spielzüge verinnerlicht haben. So haben wir uns überlegt, wie genau Daniel Thioune seine Mannschaft an den Start bringen wird. Im Folgenden zeigen wir auf, wer in der Startelf am ersten Spieltag stehen und wie die Taktik dementsprechend aussehen wird.

Daniel Thioune kann sich auf seine eingespielte Mannschaft verlassen. So wird er nach dem derzeitigen Stand keinen einzigen neuen Spieler in der Startelf im ersten Spiel auf den Rasen schicken. Leider werden wohl Vincent Vermeij, der neu verpflichtete Dzenan Pejcinovic und natürlich auch Jamil Siebert noch fehlen. Aber von der Bank können Spieler wie Marcel Sobottka, Tim Rossmann, Danny Schmidt und Noah Mbamba einer Begegnung immer noch eine andere Richtung geben. Auffällig auch, dass sich der bisherige Kapitän Andre Hoffmann wohl zunächst nur mit einem Platz im Kader zufriedengeben muss. Taktisch wird trotz der Erfolge in der Vorbereitung mit der Dreierkette wohl die Viererkette zunächst den Vorzug erhalten.

Florian Kastenmeier ist wohl der sicherste Startelf-Kandidat der Fortuna, falls er sich nicht auf den letzten Drücker verletzten sollte. Der 27-Jährige hat sich einen Status erspielt und erkämpft, der ihn unverzichtbar macht. Er ist deutlich schneller in seinen Abläufen geworden, hechtet auch in die Ecken, um scheinbar „Unhaltbare“ zu parieren. Seine Fünfmeter- und Strafraumbeherrschung ist zwar noch nicht zu 100 Prozent ideal. Aber in der 2. Liga hört er zur Top-Five, zumal seine Abschläge und langen Pässe immer zielgerichtet sind und auch meist ankommen.

Matthias Zimmermann ist ebenfalls aus der Mannschaft nicht wegzudenken. Der rechte Außenverteidiger ist die Zuverlässigkeit in Person und an guten Tagen ist er auch offensiv eine Waffe, zumal das Zusammenspiel mit Felix Klaus sehr gut abgestimmt ist. Er müsste noch mehr Flanken an den Mann bringen und ruhig öfter den Mut haben, selbst zum Abschluss zu kommen.

Tim Oberdorf ist zu einer wichtigen Größe in Fortunas Team geworden. Foto: Imago

Tim Oberdorf hat sich im Verlauf der Rückrunde so gesteigert, dass er in der Kicker-Rangliste nach der Rückrunde auf Platz zwei der Innenverteidiger in der 2. Liga landete. Er hat an Antrittsschnelligkeit gewonnen, muss sich nicht mehr auf sein eigenes, inzwischen technisch und im Raum automatisiertes Spiel kümmern, sondern kann viel mehr dirigieren und antreiben. Auch dank seiner Zweikampfstärke ist er inzwischen unverzichtbar.

Jordy de Wijs ist nicht nur Stellvertreter für den immer noch nach seiner Sehnenverletzung um Anschluss kämpfenden Jamil Siebert. Die komplett absolvierte Vorbereitung wird ihm gutgetan haben. Mit seiner Robustheit und Zweikampfstärke wird er an seine besten Tage bei der Fortuna anknüpfen, weil er wieder deutlich mehr Sicherheit in den Abläufen gefunden hat. Der Niederländer sollte auch bei eigenen Standards im gegnerischen Strafraum in Stellung gebracht werden.

Emmanuel Iyoha ist derzeit unverzichtbar auf der linken Abwehrseite. Nicolas Gavory ist noch nicht fit, und einen weiteren Backup für die linke Seite gibt es nicht, solange Sima Suso noch nicht die Wettkampferfahrung und Spielpraxis hat, die er für diese Aufgabe benötigen würde. Iyoha hat bislang auch in der Vorbereitung überzeugt und dabei seine offensiven Qualitäten bewiesen. Er müsste sich nur noch mehr zutrauen.

Yannik Engelhardt ist der wichtige Ankerpunkt im defensiven Mittelfeld. Er hat zwar einen Teil der Vorbereitung verpasst. Aber auf seine Qualitäten kann die Mannschaft nicht verzichten. Inzwischen hat er auch gezeigt, dass er auf dieser Position stärker ist als Marcel Sobottka. Engelhardt kann das Spiel lesen und zählt als Abräumer vor der Abwehr im Ligavergleich zu den Besten, auch weil er die Fähigkeiten hat, das Spiel mit klaren Pässen zu eröffnen.

Felix Klaus hat zwar nicht die beste Rückrunde gespielt. Aber er ist auf dem rechten Flügel immer noch eine Waffe. Wenn er mit nach innen rückt und seine exzellente Schusstechnik zeigt, ist der 31-Jährige auch im Abschluss für jeden Gegner gefährlich. Im Zusammenspiel mit Matthias Zimmermann ist die rechte Seite der Fortuna zudem defensiv gut abgesichert. Noch hat Klaus einen Vorsprung als Platzhirsch gegenüber Neuzugang Tim Rossmann, der allerdings einen Geschwindigkeits-Vorteil hat und als Joker wichtige Dienste für die Mannschaft leisten kann.

Daniel Thioune stehen noch nicht alle wichtigen Spieler zur Verfügung. Foto: Imago

Isak Johannesson ist noch längst am Ende am Ende seiner Entwicklung. Er wird in der kommenden Saison einen weiteren Schritt nach vorne machen und noch mehr Spielanteile in der Mannschaft von Fortuna haben. Der Isländer hat ein sehr gutes Auge, kann immer wieder das Tempo variieren und ist sehr stark am Ball. Mit noch mehr Selbstvertrauen kann der 21-Jährige zu einem ganz wichtigen Faktor in der Mannschaft werden. Allerdings muss er auch noch torgefährlicher werden, also deutlich mehr den Abschluss mit seiner hervorragenden Technik suchen, um seiner Mannschaft zu helfen.

Ao Tanaka ist immer noch eine wichtige Figur im Spiel der Fortuna. Es wäre einerseits schade, wenn er doch noch Düsseldorf verlassen müsste. Andererseits würde sein Abgang ein Jahr vor dem Ende seines Vertrages noch einmal Geld in die Kassen der Fortuna für weitere Verstärkungen im offensiven Bereich einspielen. Auf dem Platz zeigte der Japaner gerade in der Rückrunde konstant gute bis teilweise sogar überragende Leistungen für einen Mittelfeldspieler der 2. Bundesliga. Er ist defensivstark und weiß sich mit dem Ball zu behaupten. Zudem ist er deutlich torgefährlicher geworden, weil er weiß, dass er unter anderem von Yannik Engelhardt defensiv abgesichert wird.

Shinta Appelkamp war in den Relegationsspielen eine tragische Figur, weil er in Bochum nur eingewechselt und im Rückspiel überhaupt nicht auf dem Rasen mitwirken durfte. Nach einer glänzenden Vorrunde verlor er nach dem Jahreswechsel seinen Stammplatz und der Mannschaft fehlten seine Vorlagen – vor allem nach den Standardsituationen. Appelkamp muss allerdings noch deutlich aktiver werden und auch selbst noch mehr den Abschluss suchen. Die Qualitäten dazu hat er. Jetzt benötigt er nur noch das Vertrauen des Trainers.

Jona Niemiec ist erst einmal nur ein Platzhalter für die noch nicht fitten Innenstürmer der Fortuna. Er spielt, weil er auswärts die Chance für einige Kontersituationen erhalten wird. Im Laufe der Saison wird er wohl von seinem Trainer lieber auf der Außenposition eingesetzt werden. Allein durch seine Schnelligkeit hat er bisher überzeugt. In der neuen Saison muss er auch zulegen, was Technik und Spielverständnis angeht. Die körperlichen Fähigkeiten hat er dazu, er muss sie nur noch zielgerichteter einsetzen.

Die Startelf: Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, de Wijs, Iyoha – Engelhardt – Klaus, Tanaka, Johannesson, Appelkamp – Niemiec

Kader: Robert Kwasigroch – Andre Hoffmann, Tim Rossmann, Danny Schmidt, Nicolas Gavory, Noah Mbamba, Marcel Sobottka, Dennis Jastrzembski, Joshua Quarshie

Nicht dabei: Florian Schock – King Manu, Sima Suso / Takashi Uchino (Olympia-Nachnominierung), Vincent Vermeij, Dzenan Pejcinovic, Jamil Siebert (alle drei im Aufbautraining)

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