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Fortunen – macht nun den Deckel drauf!!!

3:0-Vorsprung muss für den Sprung in die Bundesliga reichen

Foto: Imago

von Norbert Krings

Jetzt ist es da, das vielbeschworene, ultimative Finale um den Aufstieg in die Bundesliga. Wenn auch das 16. Spiel in der Liga und der Relegation in Folge heute nicht (klar) verloren wird, hat sich nicht nur der Traum für Daniel Thioune von der Bundesliga erfüllt. Dass jedoch die 90 Minuten plus x trotz des 3:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel kein Spaziergang werden, das wissen alle Fortunen nur zu genau. Jetzt heißt es Kräfte bündeln, noch einmal Disziplin beim Umsetzen des Matchplans zeigen und dann gemeinsam das Tor zur „Bel Etage“ im deutschen Fußball ganz weit aufstoßen und hindurchgehen.

Der 27. Mai 2024 kann also wieder in die Geschichte von Fortuna Düsseldorf eingehen – wie die Aufstiege 2012 mit dem denkwürdigen Nachspiel und 2018 als Last-Minute-Meister. Und der aktuelle Eintrag in die Chronik wird den Titel „Das ist der siebte Aufstieg des Traditionsvereins in die Fußball-Bundesliga“ tragen. Doch noch ist alles möglich, der VfL Bochum hat sich bestimmt nicht aufgegeben. Das fühlt auch der Trainer von Fortuna Düsseldorf. Vor allem, nachdem tatsächlich nach dem 3:0-Erfolg in Bochum, Glückwünsche zum Aufstieg bei Daniel Thioune auf dem Handy aufgepoppt waren. Daniel Thioune hält das nicht nur für unangemessen, in der Tat kann das auch sehr gefährlich sein, die aktuelle Situation und den Gegner gerade jetzt zu unterschätzen. Bochum ist immer noch in der Lage, erfolgreichen Fußball zu spielen und den Gegner sehr zu fordern. „Darauf sind wir vorbereitet – das haben wir im Hinspiel gezeigt. Unsere Spieler sind in der Lage, sich schnell anzupassen“, sagt Thioune, der aber angemessenen Respekt vor dem Gegner empfindet.

Daniel Thioune ist von seiner Mannschaft überzeugt. Foto: Kenny Beele

So hat sich Fortunas Chefcoach mit einem emotionalen Aufruf an die Fans gewendet, die Mannschaft vorbehaltlos zu unterstützen. „Bei jedem Zweikampf und jedem Pass brauchen wir den Rückhalt der Fans“, sagte er auf der Pressekonferenz einen Tag vor dem wichtigsten Spiel für Fortuna seit langer Zeit. Er glaubt daran, dass „unser Stadion brennen kann und brennen wird“. Wir werden maximale Unterstützung bekommen. Wir brauchen diese Hilfe bei jedem Pass, den wir nach vorne spielen und bei jedem einzelnen Zweikampf, den wir defensiv absolvieren. Ich würde mir von den Zuschauern wünschen, dass sie die Jungs mittragen und unseren Weg für das übergeordnete Ziel mitgehen.“ 51.500 Zuschauer werden in der MERKUR SPIEL-ARENA sein, davon 45.000 Anhänger ihre Fortuna unterstützen.

Fortunas Trainer und Spieler haben das Relegations-Hinspiel ausreichend nachbereitet

Dass einige Event-Fans unter den Zuschauern sein werden, die nur den Erfolg und nicht so sehr die herausragende Saisonleistung feiern wollen, ist dem Fortuna-Coach bewusst. „Auch diese Menschen identifizieren sich mit unserem Ziel und werden die Jungs mittragen“, sagt Thioune. „Ein Event macht eben dann Spaß, wenn es erfolgreich ist.“

Dass eine Euphorie auf den Rängen da sein wird, ist völlig normal. Wie sich diese dann kanalisiert, wird sich zeigen. Denn die Situation birgt eine Riesen-Herausforderung im mentalen Bereich, meint Daniel Thioune. Dass die Mannschaft fokussiert ist und solche Dinge verarbeiten kann, hat sie im Hinspiel gezeigt. „Die guten und schlechten Dinge aus dem ersten Spiel haben wir nachbereitet. Es geht jetzt darum, sich nicht die Energie durch falsche Gedanken entziehen zu lassen“, sagte Thioune, der gehofft hat, dass sich seine Spieler über das Wochenende von ihren Familien und Freunden haben ablenken lassen, um nicht immer nur an das Spiel zu denken. Der Kopf muss frei und der Akku voll sein, um bestehen zu können.

Auf die Ideen und Abschlüsse von Christos Tzolis müssen sich die Bochumer erneut einstellen. Foto: Kenny Beele

Nur mit einem freien Kopf könne man auf die Herausforderungen reagieren, die der Gegner mit Sicherheit präsentieren wird. „Die Bochumer werden mit maximaler Intensität alles versuchen“, sagt Fortunas Chefcoach. Angst vor einem frühen Gegentor hat er jedoch offensichtlich nicht, weil er sicher ist, dass seine Spieler richtig und ohne Hektik und Angst darauf reagieren können. So besteht nach Thiounes Ansicht auch kein Grund, sein Team umzustellen oder die Taktik komplett neu aufzusetzen. „Ich werde mit den Jungs sprechen. Aber ich bin mir sicher, dass alle darauf brennen, den letzten Schritt zu machen und niemand sagt, ich bin nicht frisch genug“, erklärt Thioune, der trotzdem genau hinschaut, ob alle seine Spieler frisch genug sind.

„Die wichtigste Botschaft für die Mannschaft war, dass der Weg das Ziel ist. Euphorie ist kein Begleiter von uns aktuell.“

Daniel Thioune zur Herangehensweise in diesem so wichtigen Spiel

Dass er immer wieder darauf angesprochen wird, dass er sich auch selbst einen Traum erfüllen kann, ist für ihn nicht ideal, aber der „Boomerang“ dieser Äußerung mit dem Inhalt „Samstag 15.30 Uhr“ kommt immer wieder zu ihm zurück. „Ich habe die Helden meiner Kindheit immer um diese Zeit spielen sehen und habe das Ziel als Spieler selbst nicht erreicht“, sagt Thioune. Jetzt habe er die Chance, sich diesen Traum als Trainer zu erfüllen. „Es wird mein Leben aber nicht unglücklicher machen, wenn ich das nicht schaffen sollte und ich einen neuen Anlauf nehmen müsste.“

Thioune sieht keinen Anlass, die Elf aus dem Spiel in Bochum zu verändern

Personell gibt es aktuell keine gravierenden Probleme. Der Trainer hofft, dass für Jamil Siebert sich ein Platz auf der Tribüne finden lässt und er mit seinem Sehnenabriss den Weg ins Stadion schaffen wird. Auch Nicolas Gavory (Muskelfaserriss) und Sima Suso (muskuläre Probleme) werden nicht im Kader sein. Dass Thioune in Bochum so spät gewechselt hat, erklärte er auch mit dem Eindruck, dass alle fit genug seien und er auch aus taktischen Gründen keinen Anlass hatte, zu wechseln. Aber Spieler wie Isak Johannesson und vor allem Shinta Appelkamp seien jederzeit wichtige Alternativen, die dem Spiel auch eine neue Richtung geben könnten. Auch nach der hervorragenden Leistung seiner Innenverteidiger gebe es keinen Anlass über einen Tausch auf dieser Position nachzudenken.

Wahrscheinliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, de Wijs, Iyoha – Sobottka, Engelhardt – Klaus, Tanaka, Tzolis – Vermeij

Kader: Niemczycki – Niemiec, Mustapha, Daferner, Hoffmann, Quarshie, Appelkamp, Johannesson, Uchino
Wer fehlt: Siebert (Sehnenriss), Gavory, Suso (muskuläre Probleme)

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