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Nicht chancenlos, aber glück- und punktlos

DEG ärgert Tabellenführer und verliert doch

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Obwohl der ERC Ingolstadt das Spiel macht und deutlich mehr Schüsse abgibt, bleiben die Düsseldorfer Eishockeyprofis am Freitagabend lange im Spiel. Am Ende unterliegt das Tabellenschlusslicht mit 3:4 und verpasst den ersten Sieg in einem Hauptrundenspiel in Ingolstadt seit November 2017 knapp.

Auswärtsreisen nach Ingolstadt hatten für die Düsseldorfer EG in den vergangenen Jahren nicht gerade einen garantierten Spaß- und Punktefaktor. Von den vergangenen 15 Spielen in der Halle der Oberbayern konnte die DEG nur eine Partie für sich entscheiden – und das war noch eines der Play-off-Duelle in der Viertelfinalserie der Saison 2022/23.

Am Freitagabend unternahmen die Düsseldorfer einen neuerlichen Versuch und das Ganze fand beim Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga unter der Überschrift „Erster gegen Letzter“ statt. Auf der einen Seite standen die Ingolstädter, die nach 13 Punkten aus den ersten fünf Begegnungen das Ranking anführten. Und auf der anderen Seite stand die DEG, die bis dahin lediglich einen Sieg nach Penaltyschießen aufweisen konnte.

Doch wie wenig all diese Zahlen in einer Sportart wie Eishockey aussagen, bewiesen die 60 Spielminuten zwischen beiden Teams. Trotz klarer Ingolstädter Überlegenheit in puncto Puckbesitz und Torschüsse schnupperte die mutige DEG lange am Punktgewinn oder sogar der großen Überraschung – und verlor letztlich doch und auf ärgerliche Weise mit 3:4 (2:2, 0:1, 1:1).

O’Donnell, Roßmy und Angle treffen für die DEG

„Es war ein enges Spiel und wir haben hart gearbeitet. In der einen oder anderen Situation haben wir auch einfach nicht das nötige Glück gehabt“, sagte Stürmer Tyler Angle. „Zuhause gegen Frankfurt am Sonntag hoffen wir jetzt mit der Energie unserer Fans auf den nächsten Sieg. Es geht weiter.“

Das Spiel begann spektakulär. Nach gerade einmal 99 Sekunden traf Brendan O’Donnell zur Führung für die DEG. Doch irgendwie passte es auch zur DEL-Mannschaft mit den bisher wenigsten Führungsminuten in dieser Saison, dass diese nicht lange Bestand hatte. Charles Betrand (5.) durfte nach einem Konter gleich zwei Mal zum Abschluss kommen und bugsierte die Scheibe schließlich an Henrik Haukeland im Düsseldorfer Tor vorbei.

Aus der Bahn warf das schnelle 1:1 die DEG allerdings nicht. Der erste Saisontreffer von Bennet Roßmy (13.) brachte die Rot-Gelben wieder nach vorn, aber erneut fing sich das Team von Cheftrainer Steven Reinprecht zügig den Ausgleich. Weniger als zwei Minuten später war es ausgerechnet der im Sommer von Düsseldorf nach Ingolstadt gewechselte Kenny Agostino (15.), der im Powerplay für seinen neuen Klub erfolgreich war.

Foto: Birgit Häfner

Unaufmerksamkeit in der Defensive wird erneut direkt bestraft

Das zweite Drittel verlief ähnlich wie das erste. Ingolstadt schoss häufig, die DEG hielt dagegen, wurde aber nur selten gefährlich. Der einzige Unterschied: Jetzt trafen nicht beide Mannschaften. Philipp Krauß (40.) sorgte für die Führung der Gastgeber, die damit einen knappen Vorsprung mit in den Schlussabschnitt nahm. In diesem gelang Tyler Angle (43.) in Überzahl das 3:3, womit der Spielverlauf eigentlich einmal mehr auf den Kopf gestellt wurde.

Doch so viel die Düsseldorfer im Rahmen ihrer aktuellen Möglichkeiten auch investierten – es wurde nicht mit Punkten oder zumindest einem Zähler belohnt. Siebeneinhalb Minuten vor dem Ende stocherte Daniel Schmölz den Puck unmittelbar vor Haukeland über die Linie, obwohl er von gleich zwei Gegenspielern bearbeitet wurde. Aber wie so oft in den nun sechs Saisonspielen wurde ein Fehler oder eine Unachtsamkeit der DEG sofort bestraft. In der 53. Minute dann auch noch entscheidend, denn anders als nach dem 2:3 fanden die Gäste hierauf keine Antwort mehr.

Statistik: ERC Ingolstadt – Düsseldorfer EG 4:3 (2:2, 1:0, 1:1)
DEG/Tor: Haukeland (Quapp); Abwehr: Cumiskey, Ebner – Balinson, McCrea – Akdag, Wirth; Sturm: Gogulla, Pivonka, Borzecki – O’Donnell, Richards, Angle – Roßmy, Rymsha, Ehl – Blank, Lewandowski
Schiedsrichter: Ansons/Moosberger
Tore: 0:1 (1:39) O’Donnell (Richards), 1:1 (4:17) Bertrand (Powell, Agostino), 1:2 (12:54) Roßmy (McCrea), 2:2 (14:43) Agostino (Powell, Simpson/5-4), 3:2 (39:10) Krauß (Keating, Pietta), 3:3 (42:06) Angle (Cumiskey, Richards/5-4), 4:3 (52:32) Schmölz (Hüttl, Bodie)
Zuschauer: 4028
Strafminuten:
4:8
Torschüsse: 40:13

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