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„Schön, dass wir jetzt auch dabei sind“

Nationalspielerin Antje Döll freut sich auf den Supercup

Foto: Imago

von Norbert Krings

Selbst für Antje Döll gibt es im Handball noch eine Premiere. Erstmals treten die Damen gemeinsam am selben Tag mit den Herren in Düsseldorf zum Handball-Supercup an. Die 35 Jahre junge Nationalspielerin des Serienmeisters HB Ludwigsburg trifft mit ihrer stark veränderten Mannschaft am Samstag, 31. August, ebenfalls im PSD BANK DOME auf den Pokalsieger TuS Metzingen. Wir sprachen mit Antje Döll, um zu erfahren, wie sehr sie nach ihrem Olympia-Auftritt mit der deutschen Mannschaft nun dem ersten möglichen Titelgewinn in der neuen Saison entgegenfiebert. Um Missverständnisse zu vermeiden, bis Ende 2023 firmierte der HB Ludwigsburg unter dem Namen SG BBM Bietigheim

Hallo Antje, wie findest Du es, dass die Frauen in Düsseldorf ebenso um den Supercup kämpfen werden wie die Herren?
Antje Döll: Ich finde das megacool. Es ist folgerichtig, die beiden Spiele an einen Ort zusammenzulegen und ein richtiges Event daraus zu machen. Ich glaube auch, dass wir uns diese Aufmerksamkeit verdient haben. Dafür haben wir im Frauen-Handball auch lange genug gearbeitet.

Wie sehr sind Deine Gedanken noch bei Deinem letzten Pflichtspiel – der Begegnung mit Gastgeber Frankreich bei Olympia und der knappen Niederlage für das deutsche Team?
Döll: Es war schade, wir waren nach deutlichem Rückstand wieder herangekommen, und es stand dann auch unentschieden. Dann haben wir so schnell zwei Gegentore gefangen. Insgesamt hat uns im gesamten Turnier irgendetwas in verschiedenen Bereichen gefehlt, um noch erfolgreicher sein zu können. Immerhin war dieses Spiel dann ein versöhnlicher Abschluss mit einer starken Leistung. Da gibt es aber noch einiges zu analysieren.

Immer noch wirst Du in den Statistiken neben Deiner Lieblingsposition auf Linksaußen auch als Spielerin angegeben, die Kreismitte spielen kann. Passt das denn noch?
Döll: Das spiele ich längst nicht mehr. Als ich nach Bietigheim kam, habe ich das 2015 noch gespielt und bin dann kurze Zeit später auf die Linksaußen-Position gewechselt. Für mich war es das Beste, was mir passieren konnte. Denn so konnte ich mich für das Nationalteam empfehlen, am Kreis wäre das mit meiner Statur nicht so einfach gewesen. Dort geht eben die Tendenz in eine andere Richtung, eher größer und etwas stabiler. Und bei der WM 2017 war ich erstmals im Nationalteam dabei, seit 2019 dann fest zum Stamm gehörend.

Die Handball-Fans können sich auf ein spannendes Spiel um den Supercup auch bei den Frauen freuen. Foto: Handball Bundesliga Frauen

Wenn man auf Deine Karriere schaut, könnte man Dich als treue Seele bezeichnen, die nicht so oft den Verein wechselt?
Döll: Tatsächlich ist das so, ich war vorher neun Jahre in Bensheim und nun im zehnten Jahr beim gleichen Verein. Bei diesem bislang letzten Wechsel hatte ich schon ein gutes Alter. Wenn ich es jetzt nicht mache, habe ich damals gedacht, wechsle ich nie mehr. Ich wusste natürlich nicht, dass ich so lange bei diesem Verein spielen darf, kann und hoffentlich noch länger spielen werde. Es ist verrückt, aber die Zeit ging schnell vorbei.

Du bist auch Polizistin, ist Beruf und Sport gut unter einen Hut zu bringen?
Döll: Ich werde von der Sportförderung des Landes Baden Württemberg unterstützt und kann auch noch meinem Beruf nachgehen, auch wenn der Sport schon noch im Vordergrund steht. Es ist schon wichtig, dass ich weiß, nach der Sport-Karriere nahtlos in dem Job weitermachen zu können. Das gibt einem ein gutes Gefühl. Es gibt mir die Freiheit, fokussiert an meiner Fitness und sportlichen Leistung arbeiten zu können.

Gehst Du da mit, wenn ich sage, Ihr seid mit Eurer Mannschaft der Favorit in diesem Supercup-Spiel gegen Metzingen?
Döll: Ja, auf jeden Fall. Wir müssen uns nicht klein reden. Von unserer Kader-Besetzung spricht vieles für uns. Metzingen hat allerdings eine längere gemeinsame Vorbereitung als wir, da wir nach Olympia uns später alle gemeinsam vorbereiten konnten. Zudem haben wir neun neue Spielerinnen, die integriert werden wollen, was trotz ihrer hohen Qualität in der kurzen Zeitspanne nicht so leicht ist. Wir haben aber auch den Anspruch, gleich den ersten Titel der Saison zu holen.

Aber das Pokal-Finale hat Metzingen für sich entscheiden…
Döll: So eine schlechte Leistung wie in diesem Spiel sollten wir natürlich hoffentlich nicht noch einmal zeigen. Da haben wir uns absolut nicht mit Ruhm bekleckert.

Wie sind die Erinnerungen an Düsseldorf und den PSD BANK DOME?
Döll: Wir haben mit dem Nationalteam dort schon einmal gespielt, auch wenn ich jetzt kein ganz konkretes Bild vor Augen habe. Ich weiß aber, dass es richtig gut war, und der Tag des Handballs hat dort auch einmal stattgefunden und Spaß gemacht. Wir freuen uns jedenfalls sehr auf die besondere Stimmung, von der uns berichtet wurde. Es wäre schön, wenn diese Doppelveranstaltung keine Eintagsfliege bleiben würde.

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