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„Wir wollen den ersten Titel der Saison“

Berlins Mijajlo Marsenic heiß auf den Supercup

Foto: Imago

von Norbert Krings

Mijajlo Marsenic ist so etwas wie ein Urgestein beim Handball-Bundesligisten Füchse Berlin. Der Serbe spielt bereits seit 2018 in der Hauptstadt und ist sowohl im Angriff als Kreisläufer sowie auch in der Abwehr als 2,03 Meter großer Hüne ein wichtiger Spieler. Nachdem die Verteidigung des Titels EHF-Cup als Sieger von 2023 nicht gelungen ist, wollen die Füchse den ersten Titel der neuen Saison unbedingt in den Fuchsbau holen. Dass der Gewinn des Supercups in Düsseldorf am Samstag, 31. August im PSD BANK DOME, gegen den SC Magdeburg aber ein schwieriges Unterfangen ist, weiß auch der 31 Jahre alte Mijajlo Marsenic, kurz Marsa genannt.

Hallo Mijajlo, wie geht es Dir?
Mijajlo Marsenic: Mir geht es sehr gut, und ich freue mich auf die neue Saison, die in Düsseldorf beginnt und uns gleich die Möglichkeit gibt, einen ersten Titel zu gewinnen.

Du giltst als sehr vereinstreuer Spieler…
Marsenic: Ja, es geht schon in meine siebte Saison in Berlin. Aber wenn man sich so wohl fühlt, wie ich bei den Füchsen, vergeht die Zeit wie im Flug. Mein Vertrag läuft bis 2027, und wenn ich gesund bleibe, kann ich noch ein paar gute Jahre spielen. Momentan ist es mir wichtig, dass ich diese Zeit hier in Berlin genieße sowie alles für die Mannschaft und den Verein gebe.

Was machen Berlin und der Verein für Dich aus?
Marsenic: Es war zu Beginn eine andere Welt für mich, obwohl ich auch in einer großen Stadt, in Belgrad, geboren bin und dort gelebt habe. Auch Skopje war groß. Der Verein und die Mannschaft haben mich bei den Füchsen damals super aufgenommen, Velimir Petković war mein Trainer und hat mir sehr geholfen. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Zudem gibt es für die Familie in Berlin viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen und die Zeit hier zu genießen.

Sportlich ging es auch mit den Füchsen bergauf…
Marsenic: Die Ziele waren ambitioniert, passen aber immer noch mit meinen eigenen sportlichen Ansprüchen überein. Inzwischen haben sich die Füchse einen Namen in Europa gemacht. Zuletzt waren wir in der Bundesliga zweimal Dritter und sind aktuell deutscher Vizemeister. Der nächste Schritt muss dann auch sein, den Titel anzupeilen.

Der THW Kiel hat den Supercup im vergangenen Jahr gewonnen. Foto: Kenny Beele

Meister wurde aber Euer kommender Gegner im Supercup. Ist der SC Magdeburg so etwas wie Euer Erzrivale?
Marsenic: Das ist wohl derzeit als amtierender Meister der stärkste Konkurrent für uns. Was die Magdeburger in den vergangenen fünf Jahren sportlich geleistet haben, ist unglaublich gut. Da habe ich großen Respekt und sehe den SCM als einen der besten Vereine der Welt. Daher freue ich mich, dass wir jetzt so schnell wieder die Möglichkeit haben, gegen so einen Gegner auf höchstem Niveau zu spielen. Im vergangenen Jahr haben wir sogar fünfmal gegen Magdeburg gespielt, und es wird auch weiterhin eine absolute Herausforderung sein. Wir werden dann bereit sein, auch wenn es in Düsseldorf eine harte Aufgabe sein wird, im Supercup zu triumphieren.

Du bist als starker Abwehrspieler bekannt, der sehr gut zupackt. Worauf müssen sich die Gegenspieler einstellen?
Marsenic: Es ist eben ein größerer Unterschied, wenn ich mit meiner Länge und meinem Gewicht auf nicht so stabile Gegenspieler treffe. Manchmal ist es unverständlich, dass meine Aktionen dann abgepfiffen werden. Ich versuche, künftig geschickter und damit noch fairer zu Werke gehen.

Als Kreisläufer im Angriff bist Du für die Füchse ebenfalls ein wichtiger Spieler, was sind da Deine Stärken?
Marsenic: Das müssen die Fachleute beurteilen. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben. Die vergangene Saison war jedenfalls sehr erfolgreich für mich. Es ist schon ein Vorteil, wenn man im Angriff und der Abwehr spielen kann, weil Handball ein so unfassbar schneller Sport geworden ist. Gegen Magdeburg hast du ohnehin keine Zeit, weil die Jungs so schnell sind. Aber wir haben mit Mathias Gidsel den besten Handballspieler der Welt in unserem Team, der bei Olympia Gold mit Dänemark gewonnen hat. Von ihm und Lasse Andersson profitiere ich am Kreis natürlich auch sehr von ihren Anspielen.

Ihr spielt als Füchse in der kommenden Saison in der Champions League. Was bedeutet das für Dich?
Marsenic: Ich habe die Spiele in der Champions League sehr vermisst, dort spielen die besten Teams der Welt. Obwohl die European League fast das gleiche Niveau hat, aber in der Champions League ist jedes Spiel etwas Besonderes.

Der Supercup ist auch ein Vergleich der beiden besten Mannschaften in Deutschland. Wie sehr freust Du Dich auf dieses Spiel?
Marsenic: Ich freue mich sehr darauf. Es geht, wie gesagt, sofort um einen Titel gegen einen großen Gegner. Aber wir haben eine gute Chance, weil wir in der vergangenen Saison gezeigt haben, dass wir mithalten können. Wir haben daheim gewonnen und auch beim Super Globe (Vereins-WM in Saudi Arabien/Anm. der Red.) lange vorne gelegen. Wir dürfen aber die Fehler, die uns beim Final Four unterlaufen sind, nicht wiederholen. Wer früh klar zurückliegt, hat gegen dieses clevere Team dann keine Chance mehr heranzukommen. Ich sehe das aber immer sehr positiv, und ich werde auch die Favoritenrolle nicht an Magdeburg vergeben.

Welche Erinnerungen hast Du an Düsseldorf?
Marsenic: Ich habe gute Erinnerungen, weil wir mit den Füchsen gegen den Bergischen HC dort gespielt haben. Es wird eine großartige Stimmung bei einem tollen Handballspiel herrschen, da bin ich mir sicher. Die Leute haben auch nach Olympia großen Bock darauf, guten Handball zu sehen.

Schöne Stimmung und eine coole Atmosphäre beim Supercup. Foto: Kenny Beele

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